Onboarding-Prozess entscheidend für den Erfolg

Welcome Center unterstützt regionale Fachkräftegewinnung

Der deutsche Arbeitsmarkt benötigt dringend Fachkräfte. Das Welcome Center, angesiedelt bei der Arbeit im Landkreis Verden (ALV), unterstützt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen darin, das vorhandene Fachkräftepotenzial von Migrantinnen und Migranten im SGB II-Bezug sowie von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern in den Landkreisen Verden und Osterholz zu erschließen. Im Rahmen eines Treffens mit Mitgliedern des Unternehmensnetzwerks VEREINBAR wurden jüngst Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten im Bereich der Fachkräfterekrutierung diskutiert.

„Wir unterstützen einerseits die Fachkräfte bei der Anerkennung ihrer Abschlüsse, der Ergänzung durch mögliche weitere Qualifizierungen sowie im Bewerbungsprozess“, erklärt Abteilungsleiterin Nicole Seifert von der ALV. „Andererseits sind wir den Unternehmen im sogenannten Onboarding-Prozess behilflich, wenn es darum geht, Fachkräfte aus Deutschland, aus der EU oder aus Drittstaaten zu gewinnen und die Hürden für eine Einstellung zu beseitigen.“

Gut beraten im Welcome Center (von links): Daylin Lazco Diaz, Beraterin Nicole Sachau, Dalya Ido und Marie Angela Mboty ep Vogel.

Das Welcome Center ist an den Standorten in Verden und Osterholz vertreten. Seit seiner Eröffnung im November 2023 haben rund 250 Betroffene eine Beratung durch das vom Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt in Anspruch genommen. Weitere 55 Anträge sind in Bearbeitung. Eine Kontaktaufnahme ist per E-Mail an  möglich.

Die Probleme bei der Fachkräftegewinnung aus dem Ausland liegen oft im Onboarding-Prozess. Dieser reicht von der Klärung der beruflichen Qualifikationen über die Aufenthaltsformalitäten bis hin zu Fragen des Spracherwerbs, der Unterbringung und dem Ankommen im Alltag. Dazu gehört auch eine gelungene Willkommenskultur in den Betrieben. „Es genügt nicht, nur einen Vertrag zu unterzeichnen und bei der Wohnungssuche behilflich zu sein. Wenn Fachkräfte dauerhaft bleiben sollen, braucht es eine umfassendere Betreuung gerade für den Start“, weiß Seifert.

Das bestätigen auch Mitgliedsunternehmen des Netzwerks VEREINBAR. So versucht die Aller-Weser-Klinik, aus Mangel an Fachkräften Auszubildende aus China zu rekrutieren und hat Anfragen aus Nordafrika und dem Iran. Bei Allerbus Verden haben über 30 Prozent der Kraftfahrerinnen und -fahrer einen Migrationshintergrund. Viele wurden in Südafrika angeworben. Auch das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) rekrutiert im gewerblich-technischen Bereich Arbeitskräfte aus der Türkei.

„Ein gelingender Onboarding-Prozess ist für die Fachkräftegewinnung sowohl von hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund als auch von Menschen aus dem Ausland entscheidend für den langfristigen Erfolg“, so der Tenor der Beteiligten. Dazu wolle man mit dem Welcome Center im engen Austausch bleiben, gemeinsame Problemlagen besprechen und Good-Practice-Beispiele austauschen.

Pressemitteilung Landkreis Verden 29.04.2025

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